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für gehirngerechtes leben – lieben – arbeitenMit Gegenüber geht’s leichter
Wer kennt sie nicht? All die Stimmen im Kopf. Die einen sagen dies, die anderen sagen das. Selten sind sie einer Meinung und noch seltener halten sie die Klappe. Aber wie mit ihnen am besten umgehen? Oder sie gar zum Schweigen bringen? Ein kleiner Trick kann helfen.
All diese Stimmen im Kopf kommentieren gefühlt jeden unserer Schritte und überwachen engmaschig was wir sagen und denken. Um zu allem und jedem ihren Senf zu geben. Ungefragt. Ungefiltert. Und unnett. Und wir? Wir hören ihnen zu, nehmen sie sogar noch ernst und lassen sie gewähren. Meistens jedenfalls. Weil wir meinen, dass sei unsere Stimme – und das ist der Fehler und die Lösung in einem. Ein einfacher und wirkungsvoller Trick diese Stimmen mundtot zu machen ist folgender:
Erschaffen Sie ein Gegenüber!
Will heißen: Geben Sie der Stimme, die Sie gerade in Ihrem Kopf nervt, einen Namen, sagen wir „Balduin“. Nehmen Sie 2 Stühle und setzen Sie Balduin auf einen Stuhl und sich auf den anderen. Und dann gucken Sie sich Balduin an. Erst einmal einfach nur hinschauen. Sie werden merken, alleine die Tatsache, dass Sie nun ein Gegenüber haben, ändert alles. Indem Sie ihn auf dem Stuhl „sichtbar“ machen, wird diese Stimme realer, greifbarer und wir verlieren das Gefühl, ausgeliefert zu sein.
Fühlen Sie sich gut Balduin gegenüber, vielleicht sogar mutig und größer durch das Hinschauen? Gut, dann Schritt 2: Fragen Sie Balduin, was er von Ihnen will, warum er Ihnen so im Kopf rumspukt? Hören Sie es sich an – und dann stehen Sie ohne Kommentar auf, SAGEN DANKE und gehen weg.
Das ist nur teilweise höflich, ich weiß. Egal, Balduin war bisher mit seinen Kommentaren auch nicht höflich und Sie haben ihm all die Jahre trotzdem zugehört. Und genau darum geht es: Das müssen Sie ab sofort nicht mehr! Heute können Sie aufstehen und gehen – und das zu erleben, wirkt wahre Wunder.
Wenn also Balduin, Emil, Carlos oder Maggi in Ihrem Kopf mal wieder auf Sie einreden: Erschaffen Sie ein Gegenüber, gucken Sie hin und dann gehen Sie schweigend weg. Das können Sie auch tun, indem Sie schlicht den Kopf wegdrehen.
Für diese Erschaffung eignen sich übrigens so ziemlich alle Gegenstände und ein Schreibtisch kann hier eine wahre Goldgrube sein. Viel Spaß beim Ausprobieren! Und über eine kurze Rückmeldung hier im Kommentarfeld würde ich mich freuen.
2 Kommentare
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Spannende Übung. Bei mir möchte der Anteil angenommen und integriert werden, deshalb führt er sich so auf (möchte wahrgenommen werden). Da wäre dann aber den Rücken kehren eher kontraproduktiv oder? Viele Grüße
Ja, in dem Fall wäre das komplett kontraproduktiv. Nur manchmal muss man diese Anteile im 1. Schritt ein bisschen verblüffen, damit sie überhaupt mit einem konstruktiv reden. Möchte der Teil aber wahrgenommen werden, dann ist Zeit geben, zuhören und hinspüren der nächste Schritt. Wenn man dann neugierig und offen die inneren Ohren spitzt, erfährt man interessante Dinge. Und Veränderung ist möglich.